Ein interessanter, spannender und aufregender 12-Stunden-Übungstag fand am 24.10.2015 bei der Feuerwehr Meggenhofen statt. Von 7-19 Uhr war das Übungsprogramm eng gestaffelt und für alle Mitwirkenden Geheim. Auch zwei Stützpunktfahrzeuge des Bezirkes Grieskirchen sowie die zwei weiteren Meggenhofener Feuerwehren (Roitham und Wilhelmsberg) waren eingebunden.

Um 7 Uhr luden die Übungsverantwortlichen Tobias Voithofer und Florian Breitwieser die zusammengekommene Mannschaft zum Frühstück ins Feuerwehrhaus ein. 25 Kameraden und 1 Kameradin beteiligten sich an den teils herausfordernden Übungen.

Sieben verschiedene Szenarien mussten an diesem Tag abgearbeitet werden. Vorweg: es konnten alle Übungsziele erreicht werden.
Ziel war es unter anderem auch, bei jedem Übungseinsatzszenario die Mannschaft komplett durchzuwechseln, also sieben verschiedene Einsatzleiter, sieben verschieden Fahrzeugbesatzungen, sieben verschiedene Lösungsansätze, ect.

Nachfolgend die sieben Übungsaufgaben chronologisch nach dem Tagesablauf gereiht:

Unfall bei verladearbeiten in einem Laborbetrieb mit vermutlich zwei verletzten Personen!

Das Frühstück gerade fertig verzehrt, kam schon die erste Übungsalarmierung. Echtalarmmäßig musste die Einsatzbekleidung (übrigens wurde dies bei jedem Szenario so durchgespielt) angezogen werden. Frei heraus wurde ein Einsatzleiter bestimmt. Am Übungsobjekt dann folgende Lage: Eine Person war unter einem 1000l-Tank eingeklemmt und eine zweite Person dichtete provisorisch mit seinem Finger ein Loch im Tank ab. Als Herausforderung war am Tank die Gefahrstoffnummer: X338/1183 zu lesen. Somit war klar, dass Schutzstufe 3 eingesetzt werden musste. In weiterer Folge war ein Dekontaminationsplatz einzurichten, Schutzanzugträger auszurüsten, Vorbereitungen für das Anheben des Tanks zu erledigen und noch etliche Maßnahmen mehr zu treffen.
Bei diesem Szenario unterstützen uns auch die Kameraden aus Wilhelmsberg sowie die Besatzung des Atemschutzfahrzeuges (ASF) aus Grieskirchen mit den Schutzanzügen der Schutzstufe 3.
Nach Beendigung der Übung wurde an Ort und Stelle sofort eine Nachbesprechung durchgeführt. Dabei gutes hervorgehoben und verbesserungswürdiges aufgezeigt.

Hier einen herzlichen Dank an die Fa. AgroLAB für die zur Verfügung Stellung des Areals.

 

Brand im Kirchturm Meggenhofen, zwei Personen werden vermisst!

Zurück ins Feuerwehrhaus nach dem morgendlichen "GSF-Einsatz" und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, wurde die Wartezeit mit Diskussion oder Kartenspiel überbrückt. Jeder war schon gespannt, was als nächstes kommen werde.

Brand im Kirchturm Meggenhofen, zwei Personen vermisst, tönte es auf einmal über Funk. Dies war der zweite Übungseinsatzbefehl.
Sofort hieß es wieder hinein in die persönliche Schutzausrüstung und ab zur Kirche, wo schon aus dem Turm Rauchaustritt zu erkennen war. Der "neue" Einsatzleiter erkundete sofort wieder die Lage und gab die entsprechenden Befehle. Atemschutztrupp, Löschleitung, durchsuchen der Kirche nach Personen, Aufbau des Hochleistungslüfters, usw. Der Atemschutztrupp durchsuchte folglich den Turm und Dachboden und fand auch die zwei vermissten Personen (Ministranten). Bei der weiteren Suche nach dem "Brandherd" stießen sie nochmals auf eine Person, die ebenfalls gerettet werden musste.
Auch hier war wieder das Atemschutzfahrzeug im Einsatz.

Herzlich Dank an die Pfarre zur Möglichkeit der Beübung der Kirche.

 

Müllcontainerbrand!

Als alle schon meinten, jetzt wird dann Mittagspause sein, kam der dritte Alarm für die Mannschaft. Kinder hatten einen Müllcontainer bei der Busumkehr am Ortsausgang in Brand gesteckt. Wiederum wurde nach vollständigem Anlegen der Schutzausrüstung zur Einsatzadresse ausgerückt. An der Busumkehre angekommen, wurde vom Einsatzleiter der Befehl zum Aufbau einer Löschleitung gegeben. Da dies ein Brand in einem sehr offenen Bereich war, wurde auf die Verwendung des Atemschutzes dieses Mal verzichtet. Dennoch wurde der Container mit Hilfe der Wärmebildkamera aus dem ASF auf Heißstellen kontrolliert. Der Container konnte rasch abgelöscht und anschließend zur Mittagspause ins Feuerwehrhaus eingerückt werden.

 

Forstunfall und Paragleiter hängt in Baum

Nach dem Mittagessen wäre am besten ein kleines Nickerchen angebracht gewesen. Dies ließen jedoch die Übungsverantwortlichen nicht zu, denn es sollte jetzt hoch hinausgehen.
Forstunfall und vermisste Person in Waldstück Nähe Egg, tönte es aus dem Funklautsprecher. Sogleich rüsteten sich alle wieder aus und begaben sich zur vermutlichen Einsatzstelle. Im Waldstück angekommen, kam dem Einsatzleiter ein aufgebrachter Angehöriger entgegen und berichtete, dass eine Person abgängig war und er nicht wisse wo sie sei aber nach Holzarbeiten nicht nach Hause gekommen war. Zudem entdeckte er, dass in einem Baum ein Paragleiter sich verfangen hatte und dieser offensichtlich nicht ansprechbar ist.
Somit ließ der Einsatzleiter das zweite Stützpunktfahrzeug nach dem ASF, die Drehleiter nachfordern. Die Mannschaft wurde, unterstützt von den Kameraden der Feuerwehr Roitham, zur Personensuche eingeteilt bzw. zur Unterstützung der Paragleiterrettung abgestellt.
Da die Feuerwehr Meggenhofen über keine Rettungsmöglichkeit aus so großer Höhe verfügt, wurde hier das Stützpunktfahrzeug in die Übung eingebunden. Die Suchaktion ergab schließlich zwei Personen, wobei eine unter einem Baum begraben wurde.
Interessiert wurde im Anschluss an die Suchaktion noch die Rettung des Paragleiters aus großer Höhe beobachtet.

 

Person in Silo gestürzt

Als fünftes Einsatzszenario stand eine Personenrettung auf dem Programm. Als wieder alle gemütlich bei Kaffee und Kuchen im Feuerwehrhaus saßen, kam abermals ein Einsatzbefehl.
Verunglückte Person in Hochsilo. Jetzt musste es schnell gehen und alle besetzten in neuen Positionen wieder die Fahrzeuge. Auch wurden das ASF und die Drehleiter gleich wieder zur Einsatzadresse "mitgenommen". Der sich bereits auf der Anfahrt ausgerüstete Atemschutztrupp konnte sogleich den Hochsilo besteigen und die Person reglos im Silo liegend vorfinden. Als erste und einfachste Maßnahme wurde der Bewusstlose zur seitlichen Öffnung am Silo gesetzt um ihm so möglichst viel Frischluft zu ermöglich. Wie er später bestätigte, war dies für ihn deutlich spürbar und das Atmen war viel einfacher. Des Weiteren baute die Drehleiter ihren Standplatz auf und bereitete in Zusammenarbeit mit der restlichen Mannschaft die Personenrettung mittels Schleifkorbtrage vor.
Nachdem auch hier wieder alles gereinigt und verstaut war ging es wieder zurück ins Feuerwehrhaus.

Besonders bedanken dürfen wir uns hier bei der Feuerwehr Grieskirchen für die Unterstützung mit der Drehleiter bei diesen beiden Übungsszenarien.

 

Verkehrsunfall und PKW-Brand

Immer noch voll motiviert und voller Erwartungen was den noch kommen werde, aber auch schon etwas in Rückblick auf das, was schon alles geschehen war, saß man wieder einmal im Feuerwehrhaus beisammen und warteten. Aber nicht lange.
Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person und der PKW brennt. Oije dachten sich viele. Das hört sich schlimm an. Da diese Übung mit viel Rauchentwicklung und zudem in der Nähe der Autobahn stattfand, wurde mit Blaulicht zum Übungsobjekt gefahren. Dort angekommen, stellte der mittlerweile sechste Einsatzleiter fest, dass wohl glücklicherweise der Verkehrsunfall und der PKW-Brand zwei getrennte Geschehnisse waren. Also teilte er die Mannschaften nach Fahrzeugbesatzung auf und gab die entsprechenden Befehle. Löschen des PKW-Brandes mittels Schaumangriff und Personenrettung aus Fahrzeug mittels technischem Gerät. Auch hier konnte sehr rasch das Übungsziel erreicht werden.
Nach der sofortigen Nachbesprechung ging es wieder zurück Richtung Feuerwehrhaus. Aber nur in Richtung, denn dieses Mal kam bereits auf der Rückfahrt der neuerliche und letzte Übungsbefehl.

 

Person in unwegsamem Gelände abgestürzt

Also begab man sich gleich direkt zur siebenten Einsatzstelle des Tages. Und auch der siebente Einsatzleiter erkundete die Lage, stellte fest, dass eine Person einen steilen Abhang hinunter gefallen war und sich dabei ein Bein brach. Nach Einteilung der Mannschaft wurde die benötigte Ausrüstung zur Einsatzstelle gebracht und die Person unter Eigensicherung mittels Schleifkorbtrage gerettet. Da es bei dieser Übung bereits dunkel wurde, musste zudem die Absturzstelle entsprechend ausgeleuchtet werden.

 

Am Ende des ersten 12-Stunden-Übungstages der Feuerwehr Meggenhofen musste noch die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, alle Geräte gereinigt und versorgt werden, bevor es zur verdienten Abendstärkung ging. In gemütlicher Runde ließ man den Tag nochmals Revue passieren.

In Summe wurden 30 Atemschutzflaschen vom Atemschutzfahrzeug gefüllt.

Ein besonderer Dank gilt natürlich den beiden Übungsverantwortlichen, die wohl am meisten zu tun hatten und sich zwischen den Übungen nicht stärken konnten. Ein Dank aber auch an die Kameraden der Feuerwehr Grieskirchen, besonders an die ASF-Besatzung, die ebenfalls den ganzen Tag mit dabei war und an alle, die sonst noch in irgend einer Art und Weise es der Feuerwehr Meggenhofen ermöglichten, diesen Übungstag abzuhalten. Natürlich gilt dieser Dank auch jenen, die sich um die Verpflegung der Kameraden gekümmert haben.

Resümee: ein wirklich toller Übungstag bei herrlichem Herbstwetter, der wieder einmal stattfinden sollte.

 

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